Geschichte des Karate

Der Text wurde freundlicherweise von Shingo Ohgami (8.Dan Wadokai) zur Verfügung gestellt.

Das Wort Karate

kt „Todai“ (Technik der chinesischen Hand) wurde bereits auf Okinawa verwendet. Dessen Ursprung ist leider schwer zu verfolgen.

Das Wort Karate wird erst seit 100 Jahren verwendet. Die vielen Techniken die im Karate vereint sind, wurden in verschiedenen Epochen und in der Geschichte ausgeführt. Karate selbst kann als eine der Kampfkünste der Gegenwart angeschaut werden.

Kampfkünste in der Geschichte

Waffenlose Kampfkunsttechniken wurden als Mann gegen Mann Kampf ausgetragen. Der Grund dieser Kämpfe könnte verschieden sein. Kämpfe konnten sowohl als Spiel, als sportlicher Wettkampf sowie auch in rituellen Zeremonien oder als ernste Auseinandersetzung auf Leben und Tod verstanden werden. Es scheint so, als ob die Kampfkünste verschiedene Eigenschaften in der Geschichte hatten. Lange bevor Karate entstand, waren Kampfkünste unterschiedlichster Facetten bekannt. In den weiteren Texten findet ihr eine Analyse der Kampfkünste. Das Augenmerk richten wir auf die Entstehung der Kampfkunst und wie daraus Karate entstand.

Mesopotamien

Die ältesten Fundstücke mit Darstellungen der Kampfkünste die bisher entdeckt wurden stammen aus Mesopotamien. Die Gegend zwischen den Flüssen Tigris und Euphrat wird Mesopotamien genannt. Dieser Gegend wird der Ursprung der Zivilisation zugesprochen. Die Sumerer bauten dort den erste Stadtstaat der Urq hieß. Diese Stadt oder dieser Stadtstaat entstand aus „Menschen- ansammlungen“. Mit der Zeit benötigten die Bewohner eine Verwaltung und weitere Infrastrukturen unter anderem Zeremonienhäuser. So konnten die Menschen das Zusammenleben regeln. In den Stadtzentren wurden Tempelanlagen errichtet. In diesen Tempelstätten fanden Archäologen Tonscherben mit Darstellungen von boxenden und ringenden Männern. In den Tempeln wurde also nicht nur gebetet, vermutlich wurden verschiedene Veranstaltungen wie dieses Boxen und Ringen, vor den Gebeten abgehalten. 
Die Gewinner dieser Kämpfe galten als sehr starke Männer, diese Kraft war ein Garant für den fortbestand der eigenen Rasse. Diese Stärke wurde den Nachkommen vererbt. Die in den Tempeln praktizierte Kampfkunst stand im Zusammenhang mit dem Glauben an das Überleben der eigenen Rasse.
Boxer mit kurzen Röcke, sie tragen Bandagen an ihren Handgelenken ca. 2000AD in der Stadt Ashunnak gefunden, ausgestellt im Louvre Paris

Ägypten

Das nächste Fundstück aus der Geschichte der Kampfkunst, welches zeitlich nach den Funden aus Mesopotamien eingeordnet werden kann, wurden in alten Ägypten entdeckt. Ägypten zählt neben Mesopotamien, Indien und China zu den vier ältesten Zivilisationen der Geschichte. Beweise für die Existenz der Kampfkünste sind auf ägyptischen Fresken und Reliefen mit boxenden und ringenden Männern zu finden. Diese Funde wurden vornehmlich in Gräbern von hohen Offizieren und Königen an Plätzen wie z.B. Seqqera gefunden. Die ältesten Reliefs mit Darstellungen von Kampfkunst können auf das Jahr 2300 vor Chr. datiert werden. Diese Zeitspanne wird auch das alte Königreich genannt. Unter der strengen Führung des Pharao herrschte Friede und Wohlstand im Land. Die meisten großen Pyramiden wurden zu dieser Zeit errichtet.
In dieser Zeit waren die Ägypter ein eher friedfertiges Volk. Auch in ihren mächtigsten Tagen waren sie nicht so expandierend und kriegerisch wie die alten Römer. Man kann daraus schließen, dass die Kampfkunst nicht zu kriegerischen Zwecken ausgeübt wurde. Auf Darstellungen waren im Gegensatz zu den muskulösen griechischen Kämpfer die Ägypter schlank und drahtig. Abschließend kann man behaupten, dass im alten Ägypten eher spielerisch gekämpft wurde, z.B. mit Papyrusstäben.
Auf dem Relief sind links Boxer und rechts Fechter zu erkennen, zu sehen im Grab von Ptahshopte in Seqqara, Alter etwa 4300 Jahre.
Die alten Ägypter glaubten an ein Leben nach dem Tode. Teil dieses Glaubens beinhaltet auch die Mumifizierung der Verstorbenen. Da sie glaubten im gleichen Körper weiterzuleben sollte dieser zu Lebzeiten möglichst perfekt und unversehrt bleiben. Demnach wurde so trainiert dass Verletzungen vermieden wurden. Möglicherweise wurde das Kämpfen auf spielerische Art ausgeführt.

Minoan Kreta

Rund um die Ägäis zwischen Griechenland und der heutigen Türkei, existiert eine Inselgruppe Namens Kreta. Auf Cycladees Island, den Südinseln Griechenland und ebenfalls an der Westküste von Kleinasien entwickelte sich um 2600- 1400 vor Chr. eine hochstehende Kultur. Diese wird auch Ägäis Civilization genannt, welche gut 1000 Jahre vor den alten Griechen ihre kulturelle Hochblüte erreichten. Diese Kultur gilt als Grundstock für die Entwicklung Europas.
Die auf Kreta entstandene Zivilisation wird nach dem Mythos von König Minos, Minoa Zivilisation genannt. Dem Mythos folgend soll Minos der Sohn des Griechischen Gottes Zeus und dessen Frau Europa, eine fenisische Prinzessin gewesen sein. Der Kontinent wurde nach ihr benannt. Für  Karate-Historiker ist diese Epoche von großer Bedeutung. Viele Funde mit Darstellungen von Boxern und Ringern aus dieser Zeit sind auf Minoa zu finden. 

Eine uns völlig unbekannte Sportart war das „Bullenspringen“ vergleichbar mit dem heutigen Pferdspringen. Dies war eine wahrlich akrobatische Angelegenheit und erforderte ein systematisch aufgebautes Training. Soweit bekannt, waren die Minoer die einzigen, die diesen Sport ausübten. Diese Tatsache lässt vermuten dass die Minoer das ringen und Boxen ebenfalls trainierten. Verschiedene antike Darstellung aus jener Zeit, z.B. ein Wandgemälde auf dem  Bullenspinger und Boxer zu erkennen sind umringt von begeisterten Zuschauern, erhärten diese Annahmen.
Diese vielfarbige Darstellung der zwei boxenden Jugendlichen sind im archäologischen Museum in Athen ausgestellt. Die Fundstelle ist Thera. Datiert um 1500 vor Chr.
Die Fresken mit den boxenden Jugendlichen weist darauf hin, dass in Minoa nicht nur die Erwachsenen den Boxsport praktizierten. Die Fresken sind um das Jahr 1500 vor Chr. datiert, also gut 1000 Jahre nach den Funden mit Kampfkunstdarstellungen aus Mesopotamien, aber 800 Jahre vor den ersten Olympischen Spielen.

Das antike Griechenland

Ilias von Homeros
Nach Homer`s Erzählungen veranstaltete Achilles ein Sportfest zu Ehren seines besten Freundes Partoclus. Er kam an der Seite von Achilles auf dem Schlachtfeld ums Leben. Dieses Ereignis, falls es tatsächlich stattgefunden hat, scheint die älteste registrierte Sportveranstaltung der Geschichte zu sein. Vermutlich wurde die Veranstaltung im Zusammenhang mit der Bestattung von Partoclus ausgeführt. Unter den verschiedenen Sportarten wie Laufen, Diskuswerfen, Speerwerfen, Bogenschiessen und Fechten waren auch die Kampfkünste dieser Zeit vertreten. Diese Geschichte könnte sich um 1200-1300 vor Chr. abgespielt haben. Interessant ist, dass die Kampfkünste im Zusammenhang mit einem Begräbnis ausgeführt wurden.

Die alten Olympischen Spiele

Die alten Griechen starteten um 776 vor Chr. ihre ersten Olympischen Spiele. Diese Spiele wurden alle vier Jahre veranstaltet, 293 mal bis ins Jahr 393 nach Christus. Es ist erstaunlich, dass die Spiele lange 1169 Jahre ausgeführt wurden. Erst im Vergleich mit der Ausführungsperiode der modernen Olympischen Spielen von 100 Jahren wird die Konstanz ersichtlich.
Im alten Griechenland wurden bereits 582 vor Chr. die Pythinischen Spiele ausgetragen. Es wurde diverse andere Sportveranstaltungen, in verschiedenen Städten ausgetragen. So konnten die Athleten jedes Jahr an einem Wettkampf teilnehmen, die Olympischen Spiele blieben trotzdem die größten und prestigeträchtigste Sportveranstaltung. In Zusammenhang mit den Kampfkünsten waren folgende Spiele von größter Bedeutung:
     1. Olympiade 776v.Chr. Die ersten Olympischen Spiele werden ausgetragen
     18. Olympiade 708v.Chr. Das Ringen wurde in die Spiele aufgenommen
     23. Olympiade 688v.Chr. Boxen wird Olympisch
     33. Olympiade 648v.Chr. Pankratino* wurde aufgenommen
     37. Olympiade 632v.Chr. Knabenringen wurde aufgenommen Eine ca. 2500 Jährige griechische Vase, ausgestellt im nationalen Archäologischen Museum Athen. Man sieht darauf wie der Boxer recht eine gerade Rechte zum Gesicht seines Gegners ausführt. Beide Boxer besitzen eine gut trainierten Körper.
     41. Olympiade 616v.Chr. Knabenboxen wurde aufgenommen
     145. Olympiade 200v.Chr. Pankration für Knaben wurde aufgenommen
     * = Pankratino ist eine Kombination zwischen Boxen und Ringen

Spartaner und Athener

Im alten Griechenland existierten viele Stadtstaaten. Athen und Sparta waren zwei der mächtigsten Städte in dieser Zeit. Es gab wesentliche Unterschiede zwischen Sparta und Athen, diese manifestierten sich ebenfalls im ausführen von Sportarten. Die Spartaner nutzten die Kampfkünste um starke Soldaten auszubilden.
Die Athener trieben Sport als Weg um ihre Individualität über ihren eigenen Körper zum Ausdruck zu bringen (Physisches Training). Dieser Körperkult basierend auf der Ideologie der „Schönheit und Harmonie“ entsprang vermutlich dem Glaube durch einen perfekten Körper, so wie ihn Götter hatten, ihnen näher zu sein. Viele junge Griechen trainierten deshalb in Palaestras die Kampfkünste.
Man findet in verschiedenen Europäischen Museen Skulpturen und Bilder mit Darstellungen von gut trainierten Athleten aus dieser Zeit. In der späteren Entwicklung veränderten sich die Athener, unter anderem nach dem Sieg über Persien, zu einem kriegerischen Volk. Die Sportler wurden mehr und mehr zu Profis, denn die Veranstaltungen zogen immer mehr Zuschauer in die Arenen die ihre „Inszenierungen“ genossen.
Der Hellenismus verbreitete sich in der zeit Alexander des Grossen. Die Kampfkunst mit dem Ringen, Boxen und Pankration war keine Ausnahme mehr, die Idee der Palaestras als Kampfkunstschulen etablierte sich. Einer der wichtigsten Aspekte in der griechischen Kampfkunst war der sportliche Wettkampf. Der moderne europäische Kampfsport erbte seine Idee von den Griechen.
Um 275 v.Chr. kontrollierten die Römer die gesamte italienische Halbinsel. Die Etrusker bildeten die zweite Großmacht auf der Appeninnen Insel. Die Griechen besetzten Teile des römischen Reiches um 146 v.Chr, gleichzeitig eroberten die Römer halb Europa. Dies Reich wurde in ein Ost und West Reich unterteilt. Teile des östlichen Reichs bestanden bis 476 AD und das östliche Reich, später Byzantinisches Reich genannt bestand bis 1476 AD. Aus den besetzten Gebieten wurden Teile der Kultur übernommen, so sind in der römischen Kampfkunst Etruskische Elmente zu entdecken.

Die Etrusker

Auch in der Kampfkunst geben uns die Etrusker einen geschichtlich Interessanten Einblick. Sie haben viele Fundstücke über die Kampfkunst hinterlassen. Neben den eigenen Traditionen wurden die Etrusker durch die Geschäftsbeziehungen mit den Griechen beeinflusst. In den Museum Villa Gulia in Rom und auch im Gregorianisch Etruskischen Museum in Vatikanstadt können tausende etruskische Vasen bestaunt werden. Viele der ausgestellten Vasen zeigen Kampfkunstdarstellungen von Boxern und Ringern. In ihren Gräbern hinterließen die Etrusker ähnlich den Ägyptern Wandgemälde, teilweise mit Kampfkunstdarstellungen. Man findet auch Bronzefiguren darunter eine Skulptur die erstaunlicherweise einen Kampf zwischen einer Frau und einem Mann zeigt. Das deutet darauf hin, dass bei den Etruskern auch Frauen Kampfkünste trainierten. Die Etrusker manifestierten mit ihren Gefangenen grausame Opferzeremonien. Die Gefangene kämpften gegeneinander, wobei der Verlierer geopfert wurde. Es wurden auch Tierkämpfe oder Mensch gegen Tier durchgeführt. Die Römer übernahmen diese Idee in ihre Gladiatorenkämpfe.

Römer

Die Römer übernahmen die Olympischen Spiele der Griechen und führten diese bis 393 AD weiter. In der Zwischenzeit änderte sich der Charakter der Spiele. Die Griechen führten zum Beispiel ihre Boxkämpfe mit Weidenbandagen an den Händen aus, die Römer benutzten caestus, aus Eisen geschmiedete Handschuhe die den Gegner ernsthaft verletzten. Gladiatoren kämpften nicht nur gegeneinander sondern bekanntlich auch gegen Tiere wie z.B. Löwen.
Das alte Rom war eine potente Militärmacht. Der Einsatz der Kampfkunst für militärische Zwecke prägte diese auch.
Die reichen Römer genossen auch das Leben. Im Gegensatz zu den Griechen trainierten sie nicht selber, sondern genossen lieber die Kämpfe von der Zuschauertribüne aus, wie im Kolosseum bei den Gladiatorenkämpfen.
Um 391AD setzte sich das Christentum als Staatsreligion durch. Zwei Jahre später 393 AD wurden die letzten Olympischen spiele abgehalten. Da die Spiele zu brutal geworden waren und dies nicht mit der christlichen Lehre in Einklang gebracht werden konnte, wurden diese eingestellt.
In vielen Europäischen Museen findet man Abbildungen aus der Römischen Zeit in Form von Skulpturen und Mosaiken. Auf den Bildern findet ihr zwei fantastische Fundstücke von „Kickenden Römern“. Eines der antiken Kunstwerke ist eine Bronzestatue und das andere ein eindrucksvolles Relief. Im Pankration war es erlaubt Fußtritte einzusetzen. Darstellungen von Kämpfern die Fußtritte einsetzten sind schwierig zu finden. Vermutlich waren Fußtritte nicht sehr effiziente Techniken, die Kämpfer schmierten sich den Körper mit Olivenöl ein und die Kämpfe wurden im Sand ausgetragen. Beides sind Faktoren die enorm Energie der Beintechnik entziehen, oder war es einfach riskant Fußtechniken einzusetzen weil Konter mit Würfe erlaubt waren? Die Skulptur ist aber ein Beweis für die frühe Existenz der Kicks.

Foto kickende Bronzestatue: Eine Bronzestatue die einen Kick (Maegeri) ausführt. 27cm hoch, ein Pankrationist aus dem 1.Jahrhundert nach Chr. Ausgestellt im Louvre Museum Paris. Im Pankration waren Fusstritte erlaubt. Man beachte wie tief der Maegeri angesetzt wurde, im vergleich zu heute. Das ist einer der wenigen Fundstücke von Fusstritten aus diesen Tagen. Foto Relief: Ein anderes Fundstück aus der griechisch-römischen Zeit; vermutlich um 300 vor Chr. entstanden. Es ist im Vatikanischen Museum Rom ausgestellt. Links sind zwei Pankrationisten zu sehen. Der Kämpfer rechts hält die Hand seines Gegners fest und führt einen Kniestoss in dessen Genitalien aus. Rechts ist ein Boxer. Rechts ist ein Boxer mit angezogenen caestus (Metallhandschuh) zu sehen. Boxer trugen eine Art Bedeckung an ihren Händen, so kann bei Darstellungen zwischen Pankrationisten und Boxern unterscheiden.

Indien

An den Ufern des Flusses Indus entstand um 2500 v.Chr., parallel zu Mesopotamien und Ägypten eine der ältesten Zivilisationen. Die Stadt Mohenjo-Daro zählte 40000 Einwohner. Den Wohlstand verdankten dessen Bewohner dem Handwerk und Handel. Es wurden sehr wenige Funde über das soziale Gefüge der damaligen zeit gefunden, daher noch weniger im Zusammenhang mit den Kampfküsten.
In der zeit um 1000v.Chr. kamen Gruppen von Indo- Europäern nach und führten das Kastensystem ein, welche die Menschen und Bewohner in verschiedene Klassen einteilte. Die Leute blieben von Geburt bis zum Tode in der selben Kaste ohne eine Möglichkeit diese je zu wechseln. Es blieb dem unteren Volk nur die Vertiefung in Glaube und Meditation, dem indischen Yoga übrig. Angesichts diesem System dürfen wir annehmen, dass die Leute eher friedfertig waren. Ein statisches Training wie Yoga war also typisch für Indien. Yoga wird seit mehr als 2500 Jahren praktiziert. Im Yoga wird die Vereinigung von Körper und Geist durch Meditation in einer speziellen Körperhaltung geübt. Die Kontrolle des Atems ermöglicht eine tiefe Meditation, unter anderem auch das überwinden von Sinneswahrnehmungen (Schmerz, Hunger usw.). Die Idee des Yoga wurde in den Buddhistischen Glauben übernommen. Den Atem zu kontrollieren wurde in alle Kampfkünste übernommen.

China

China war schon i Altertum riesig. Die chinesische Kampfkunstgeschichte ist sehr lange und facettenreich, eine detaillierte Beschreibung würde den Rahmen dieser Homepage bei weiten sprengen. Ganz simpel erklärt haben die Chinesen die Kampfkünste mit ihrer Gesundheitslehre kombiniert. Um 500 v. Chr. entstand der Taoismus, mit dem system der inneren Energiesammlung (Chi). Durch das Einsetzten des Chi`s in der Kampfkunst wurde die gesammelte Energie auf einen Punkt konzentriert, so konnte eine sehr starke Technik ausgeführt werden. Diese Energieflüsse stärkten auch Seele, Geist und Körper so dass ein langes gesundes Leben möglich wurde.
In der Volksmedizin wurden Akupunktur- und Akupressurtechnik entwickelt die ein natürliches Heilen ermöglichte. In der heutigen westlichen Medizin wird immer mehr auch auf diese Heilmethoden verwiesen. Alsbald wurden diese Punkte auch in der Kampfkunst eingesetzt und zwar um den Gegner auszuschalten (Vitalpunkte). Heutzutage trainieren viele Menschen Taichi chuan (Schattenboxen) für ihre Gesundheit.

Japan Budo

Japan ist einzigartig in Bezug auf die Kampfkünste. Die Japaner entwickelten aus allen Einflüssen die Kampfkunst als „Weg des Lebens“ zu interpretieren. Diese Lebensphilosophie wird durch das Wort Budo zum Ausdruck gebracht. Die Definition sieht wie folgt aus:
Kunst des Lebens (oder Kunst des Tötens) Überleben beider Seiten (man sollte nicht nur ans eigene Überleben denken) – Über sich selber Gewinnen (man muss härter mit sicher selber kämpfen als mit seinem Gegner) – Über Leben und Tod gewinnen (die Größte Herausforderung für die Menschheit) – Leere – Kreatives Leben (wir können versuchen eine kreative Leere zu finden - ein wirklich glückliches Leben) – Budo

Zusammenfassung

Dies ist eine kurze Zusammenfassung wie in der Vergangenheit Kampfkunst trainiert wurde. Man kann Karate aus verschiedenen Gründen trainieren. Es wäre aber armselig wenn man es nur als Kampfsport trainieren würde. Es wäre besser wenn man den Sinn des Lebens durch Karatetraining besser verstehen würde (Karate-Do) und für eine bessere Gesundheit. Ich bin überzeugt die Idee des Budos wird in der gegenwärtigen Welt benötigt.

Karate - Der Weg ist das Ziel